Spielbericht

7. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2023/2024
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:0
1. FC Lok Leipzig
1. FC Lok Leipzig

Erlbeck ins Glück! CFC feiert ersten Saisonsieg!

von Pierre Schönfeld

Es war exakt 21:55 Uhr als Schiri Schipke nach 7(!) Minuten Nachspielzeit die Pfeife in den Mund nahm und Jubelschreie der himmelblauen Fans durch die Fiwi hallten. Chemnitzer FC: EINS. Lok Leipzig: NULL. Endlich, am 7. Spieltag, hatte der CFC den ersten Sieg in der Liga eingefahren. Noch dazu hatte der Club erfolgreich für die bittere Niederlage im Sachsenpokalfinale der letzten Saison Revanche genommen. Und noch einen weiteren Erfolg konnte der CFC an diesem wunderbaren Spätsommerabend verzeichnen - 7.000 Zuschauer waren angepeilt, exakt 7.015 Zuschauer, darunter um die 1000 aus Leipzig, waren gekommen und sorgten für eine fantastische Atmosphäre an der Gellertstraße.

CFC - 1. FC Lok Leipzig 1:0Stadionsprecher Olaf Kadner gedachte vor der Partie an Hans Richter, der viel zu früh gestorben war und vor Kurzem 64 Jahre alt geworden wäre. Eigentlich auch für die Lok-Fans ein Grund innezuhalten, war Richter doch sowohl beim FCK als auch bei Lok ein besonderer Spieler. Begriffen die Lokis aber nicht und schmähten stattdessen die Heimmannschaft.

Im Vergleich zum letzten Punktspiel gegen die anderen aus der Messestadt musste Improvisationskünstler Tiffert auf drei Positionen umstellen. Smith, der sich bei Chemie und Reutter, der sich im Pokalspiel verletzte, und Lihsek fehlten. Dafür kamen Keller, Mensah und Damen in die Partie.

An der Süd hing das Plakat „Ein Ziel: Heimsieg“.

Und mit dieser Einstellung ging der Club auch in die Partie. Walther eröffnete nach 5 Minuten den Chancenreigen für die in den ersten 20 Minuten klar dominierenden Himmelblauen. Neun Torgelegenheiten für die Guten notierte der Chronist in der Anfangsphase, die dicksten Dinger dabei vergaben Mensah (13.), Keller und Bozic (17.) in einer Doppelchance. Alle drei scheitertem an unserem Ex-Keeper im Kasten der Loksche, Isa Dogan. Der CFC zeigte in dieser Phase sehenswerten Offensivfußball, insbesondere das Zusammenspiel zwischen Mensah und Damen, die sich gesucht und gefunden hatten, wusste sehr zu gefallen.
Lok kam erst nach 36 Minuten zu seiner ersten guten Chance durch Ziane, der über das Tor von Wunsch schoß. Kurz vor der Pause gerieten Erlbeck und Piplica aneinander, was zur Rudelbildung und gelben Karten für die beiden und den kräftig mitmischenden Bozic führte.
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam Lok nochmal gefährlich vors CFC-Tor, doch Atilgan schoss am langen Pfosten vorbei. So ging es torlos in die Pause und man fühlte sich ein Stück weit an das Babelsberg-Spiel erinnert, als der Club trotz bester Gelegenheiten nicht gewinnen konnte.

CFC - 1. FC Lok Leipzig 1:0 Nach der Pause dauerte es exakt drei Minuten als klar wurde, dass es eine Wiederholung der Babelsberg-Nullnummer nicht geben würde. Eine Hereingabe von Damen erreichte Bozic, der legte ab auf Erlbeck und der „Aggressive Leader“ des CFC haute das Leder flach ins Tor. 1:0!! Endlich!!

Die Lok reagierte wütend und in der 51. Minute gab‘s ne knifflige Situation. Tobi Müller foulte Grym an der Strafraumgrenze. Der Leipziger ging zu Boden, Schiri Schipke gab aber keinen Elfer. Das erboste den vehement schimpfenden Grym so sehr, dass er in der nächsten Situation Mensah schubste und dafür gelb sah. Sieben Minuten später nahm ihn der Lok-Coach vorsichtshalber vom Feld.

Lok war jetzt die bessere Mannschaft, drückte auf den Ausgleich. Der CFC hielt mit aller Leidenschaft dagegen. Glück für den CFC, dass Ziane eine Direktabnahme knapp neben den Kasten von Wunsch setzt (54.) und dass ein abgefälschter Schuß von Dombrowa (67.) ebenfalls Zentimeter am Tor vorbeiging. Bei einem Kopfball von Siakam zeigte sich Wunsch auf dem Posten (84.). Die Himmelblauen schafften jetzt kaum noch Entlastung, Ansätze von Kontern wurden zu schlampig ausgespielt. Christian Tiffert wechselte insgesamt viermal, brachte Lihsek und Ampadu und in der Schlussphase noch Wolter und Akindele.

Die 90 Minuten waren rum, dann der Schock - Sieben Minuten Nachspielzeit! Sieben Minuten Zittern! Die Nerven lagen blank, Tiffert sah gelb und das ganze Stadion bebte. Die Himmelblauen warfen sich in jeden Schuss, jeder Befreiungsschlag wurde stürmisch bejubelt. Eine echte Torchance hatte Lok nicht mehr anzubieten.
Dann war endlich Schluss und die Mannschaft durfte sich verdient von den Fans feiern lassen.

Fazit: Es geht doch! Diesmal hatte der CFC das Glück des Tüchtigen. Beim Foul an Grym und auch bei einer Handspielsituation von Walther (wo der Arm aber angelegt war), hätte man sich über einen Elfmeter für Lok nicht beschweren dürfen. Aber sei's drum: der Club ist Rekord-Sachsenpokal-Sieger-Bezwinger-Besieger ;-).
7.000 Zuschauer erzeugten eine großartige Atmosphäre. Gerade in den Schlussminuten und nach Spielende die singenden und anfeuernden Fans Gänsehaut. Ein wenig schade ist, dass mit dem Schlusspfiff Kirmesmusik über die Stadionlautsprecher eingespielt wurde - ein echter Stimmungskiller! Bitte mal drüber nachdenken, CFC!

Wertung: 2,5

Beste Himmelblaue: Erlbeck, Damen, Mensah

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7. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2023/2024
Freitag, 15. September 2023, 19:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 7.015
Schiedsrichter: Schipke (Landsberg-Queis)
Chemnitzer FC
T WunschGelbe Karte
A F. Müller
A ErlbeckGelbe Karte
A Walther
A T. Müller
M EppendorferGelbe Karte
M Mensah (93. Wolter)
M Damer
M Stagge (68. Ampadu)
M Keller (59. Lihsek)
S BozicGelbe Karte (93. Akindele)

Trainer: Tiffert
1. FC Lok Leipzig
T Dogan
A Held
A Schütt
A Sirch
A Zimmer (65. Adigo)
M PiplicaGelbe Karte
M AbderrahmaneGelbe Karte
M Dombrowa (83. Siakam)
M GrymGelbe Karte (58. Ballo)
M Atilgan
S Ziane

Trainer: Civa
Tore
1:0 Erlbeck (48.)