Vorbericht

23. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2018/2019
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
2:0
VfB Germania Halberstadt
VfB Germania Halberstadt

Den nächsten Schritt gehen und die Tabellenführung weiter zementieren …

von Timo Görner

… gegen eine junge, ehrgeizige Mannschaft, die im bisherigen Saisonverlauf auswärts schon das eine und andere Achtungszeichen setzen konnte. Für den CFC gilt es, eine entsprechende Leistung abzurufen, um nicht böse überrascht zu werden.

Die aktuelle Saison unseres Gegners:

Begann bedenklich mit lediglich 3 Punkten aus den ersten 7 Begegnungen, die aber geholt mit einem Paukenschlag beim 5:0 in Berlin gegen den BFC am 2. Spieltag. Daneben standen 4:14 Tore in den 6 Duellen, wo man als Verlierer vom Platz ging wie beim 2:4 im Hinspiel oder dem 0:3 beim Berliner AK. Platz 17 war die Folge, der VfB steckte erstmal tief im Tabellenkeller. Die Verantwortlichen behielten aber die Ruhe, zumindest ein schwieriger Start nach den personellen Umbrüchen angefangen beim Trainer war mehr oder weniger einkalkuliert worden. Die richtige Entscheidung, bis zur Winterpause ging die Tendenz eindeutig nach oben bis auf Rang 9 mit 19 weiteren Zählern aus 12 Begegnungen. Das Polster auf die Abstiegsregion nicht gerade beruhigend, die "rote Zone" mit dem 14. bei 2 Punkten eher dünn. Gegen Bautzen (3:0) in einem "6-Punkte-Spiel" wurde der Schalter umgelegt, beim 1. FC Lok (1:0) und gegen Rathenow (2:0) wurde eine kleine aber feine Serie von 3 Siegen am Stück eingefahren. Ordentlich ging es weiter, lediglich beim FC Viktoria (0:4) wurde man noch mal deutlich besiegt und in Babelsberg mit 1:3 verloren. Dagegen präsentierten sich die Harzstädter erfolgreich gegen Meuselwitz (3:1) und den BFC Dynamo (2:0) zum Ausklang 2018 und kamen in Fürstenwalde (2:2) und Neugersdorf (0:0) zu am Ende sicherlich noch wichtigen Punkten. Der Start ins Jahr 2019 erfreulich, unser Gegner ist im nicht mehr ganz so neuen Jahr noch unbesiegt. In Erfurt (2:0) gab es ein dickes Achtungszeichen, die Heimspiele gegen Auerbach und Altglienicke wurden jeweils nach Rückstand zumindest noch mit 1:1 beendet. Beide Male in der Schlussphase, gegen die VSG in einem turbulenten Spiel mit 4 Elfmetern durch einen solchen in der Nachspielzeit. Jahresübergreifend stehen immerhin 4 Begegnungen in Folge ohne Niederlage bei 8 Punkten und 6:2 Toren. Im eigenen Stadion ist die Bilanz knapp im positiven mit 4-4-3, 10 Teams sind hier besser. Auf Reisen bewegt man sich etwas weiter oben, sind 8 Kollektive erfolgreicher. 3 Spiele wurden gewonnen, deren 6 verloren und 12:17 Treffer verbucht, was die Torbilanz insgesamt ausgeglichen mit 29:29 sieht. Mit nunmehr 27 Zählern aus den 22 Punktspielen stehen die Chancen auf das Saisonziel "vorzeitiger Klassenerhalt" als aktueller 8. gut. Auch im Landespokal ist man noch dabei, steht nach einem schwer erkämpften 4:2 n. V. bei Oberligist SG Union Sandersdorf im Halbfinale am 24.04.2019 beim 1. FC Lok Stendal aus der Oberliga Nord. Beim Finaleinzug ginge es gegen den Halleschen FC oder TV Askania Bernburg. Sollte der HFC in Liga 3 mindestens 4. werden, könnte man sogar mit einer Niederlage im DFB-Pokal 2019/2020 starten.

Delegierungen seit dem Hinspiel:

Es hat sich einiges getan mit 3 Ab – und gleich 5 Neuzugängen.

Die 3 die nicht mehr dabei sind, waren im Mittelfeld aktiv. Der Deutsch-Russe Alexander Vojtenko (20/FC Altona 93) ging in die Nord-Staffel, Dean Müller (19/SV 1890 Westerhausen) wechselte in die Verbandsliga Sachsen-Anhalt. Hans Oeftger (19) zog es in die Oberliga Nordost Süd zum FC Einheit Rudolstadt. Alle spielten zum Zeitpunkt des Wechsels keine oder keine wichtige Rolle, Oeftger stand ab Mitte Oktober 2018 nicht mehr im Kader.

Die Neuen kamen für das offensive Mittelfeld und den Angriff. Martin Ludwig (20) kam als "Leihgabe" für Spielpraxis vom Halleschen FC, Patrik Twardzik (25) war bis Ende November 2018 beim BFC Dynamo angestellt. Für die Abteilung "Sturm" wurden Dennis Blaser (22/Neugersdorf), Paul Grzega (20/FC Carl Zeiss Jena II), Philipp Harant (20/Magdeburg) geholt. Die letzten Beiden wie Ludwig auf "Leihbasis". Grzega war in diesem Modus in der Herbstrunde nach Meuselwitz abgegeben worden, blieb dort aber ohne Bedeutung. Harant soll wie Ludwig in Halberstadt die entsprechenden Einsatzzeiten für seine Entwicklung erhalten.

Der Trainer:

Maximilian Dentz (29) hat auch im Rückspiel das Sagen, konnte die Mannschaft nach dem schlechten Start mit nur 3 Punkten aus den ersten 7 Spielen deutlich stabilisieren und aktuell bis ins sichere Mittelfeld der Tabelle bringen. Als Co-Trainer fungiert weiterhin Enrico Gerlach (42), bekanntermaßen langjähriger verdienstvoller Kicker im Dress des VfB Germania von 2002 bis 2010.

Das Kollektiv:

Ein festes Spielsystem war nicht zu vermelden, der Coach wechselte zwischen Dreierkette und Viererkette in der Abwehr mal zu einer oder zwei Spitzen im Angriff. Im Jahr 2019 agierten die Harzstädter im 4-4-2 in den ersten beiden Spielen, gegen Altglienicke dann im 3-5-2. Im Tor vertraute der Trainerstab primär auf Fabian Guderitz (22), vor 5 Jahren aus der A-Jugend zur 1. Mannschaft gestoßen. Dahinter kommt Till Brinkmann (23), der in 4 Begegnungen bei insgesamt 11 Gegentreffern im Tor stand, letztmalig am 12.09.2019 gegen den BAK und zuvor gegen den CFC. In der Abwehr haben sich Tino Schulze (26), Kapitän Benjamin Boltze (32), Leon Heynke (19) und Philipp Blume (25) etabliert. Blume bietet hier immerhin 5 Treffer, unser Ex-Kicker kommt auf 4 – dabei 3x vom Elfmeterpunkt wie im Hinspiel zum zwischenzeitlichen 1:1. Gegen Altglienicke setzte Maximilian Dentz auf die Dreierkette Boltze - Kuhnhold – Blume. Hendrik Kuhnhold (19) war bislang nicht die feste Größe in der Abwehr. Denkbar, dass am Sonntag zur Viererkette wie in Erfurt beim 2:0 zurückgekehrt wird. Im Mittelfeld haben auf Rechts Lucas Surek (21) und Dustin Messing (22) die Nase vorn. Surek überzeugt mit 3 Toren und 4 Vorlagen. Alexander Schmitt (23) setzte sich in der defensiven Zentrale als "6er" fest, konnte 3 Tore und 2 Vorlagen beisteuern. Ebenso Eckpfeiler hier ist Hendrik Hofgärtner (23). Winter-Neuzugang Patrik Twardzik (26) könnte auf Links Stammspieler werden, der Tscheche war in den ersten 3 Spielen 2019 gesetzt, erzielte am vergangenen Wochenende den Ausgleich per Nachschuss beim Elfmeter, den übrigens sein Bruder zuvor parierte. Martin Ludwig (20) stand in Erfurt und gegen Auerbach in der Anfangself für die offensive Unterstützung, blieb am letzten Sonntag draußen. Im Angriff ist Denis Jäpel (20) der Leistungsträger mit bislang 5 Torerfolgen, u. a. zum 2:1 im Hinspiel. Letztmalig konnte er am 25.11.2018 in Fürstenwalde jubeln. Daneben sind noch Stefan Korsch (20/2), Kay Michel (23/2), Dennis Rothenstein (23/1) zu nennen. Gegen die VSG durfte Nico Hübner (24) neben Jäpel ran, bislang ohne große Rolle. Auffällig, dass mehrere noch junge bzw. jüngere Akteure zum Gerüst zählen. Folge der Neuausrichtung aufgrund der wirtschaftlichen Zwänge. Bislang geht das Konzept durchaus auf. 23,0 Jahre im Schnitt unterbieten nur Fürstenwalde und Hertha BSC II.

Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

Aktuell ist nichts bekannt.

Die Einkaufsbilanz:

Mit 18 Neuzugängen bis heute war der Umbruch bemerkenswert. Von den 13 vor der Winterpause konnten sich Leon Heynke (Magdeburg), Lucas Surek (1. FC Köln II), Alexander Schmitt (TeBe Berlin), Denis Jäpel (FC Carl Zeiss Jena II), Dennis Rothenstein (Waldhof Mannheim) einen Stammplatz erspielen. Bei den Neuverpflichtungen vor der Frühjahrsrunde war Martin Ludwig (HFC) in den ersten beiden Spielen zunächst gesetzt, zuletzt ohne Einsatz. Patrik Twardzik (BFC Dynamo) scheint sich etablieren zu können, feste Größe bislang in 2019. Dennis Blaser (Neugersdorf) muss auch in Halberstadt kämpfen, aktuell Einwechsler. Paul Grzega (Meuselwitz, ausgeliehen von Jena) ist noch ohne große Rolle, Philipp Harant (Magdeburg) geht es auch so. Fazit: auf den ersten Blick eher durchwachsen, allerdings wurden auch fast ausschließlich jüngere Akteure geholt. Ganze 20,3 Jahre im Schnitt bei den Neuen dokumentiert dies deutlich.

Gewinner der Saison bislang:

Sind die jungen Spieler, auf die man im Rahmen der neuen Personalpolitik setzt. Zum Beispiel Leon Heynke kam als "Leihgabe" von Zweitligaaufsteiger Magdeburg, spielt in Halberstadt regelmäßig. Für Lucas Surek hat sich der Wechsel aus der Regionalliga West vom 1. FC Köln II gelohnt. Dort nur Ergänzungsspieler, ist er beim VfB eine feste Größe mit guten Leistungen. Denis Jäpel kam aus der Oberliga vom FC Carl Zeiss Jena II, schaffte in Halberstadt den Sprung in die 4. Liga.

Prognose:

Die Halberstädter sollten ihr Ziel Klassenerhalt erreichen, müssen aber möglicherweise bis zum vorletzten Spieltag darum kämpfen. Am Ende wird es Platz 10 bis 12.

Bilanz gegen den VfB Germania Halberstadt:

5 Spiele gab es bislang, 3x konnte der CFC gewinnen. An der Gellertstraße ist die Bilanz ausgeglichen, der CFC gewann jeweils mit 2:1 und verlor mit 1:2. Im "Friedensstadion" gelangen dem Club 2 Dreier mit dem 3:2 in der wichtigen Relegationssaison 2007/2008 und dem 4:2 in der Herbstrunde. Dafür wurden am letzten Spieltag 2006/2007 beim knappen 1:2 auch die letzten Chancen auf den Wiederaufstieg in die damals drittklassige Regionalliga Nord verspielt.

Das Umfeld:

Auf dem Platz kann man mit der bisherigen Saison durchaus zufrieden sein, die Neuausrichtung des Clubs zum Halbprofitum mit vorwiegend jüngeren Spielern und mehr Betonung auf den Gesamtverein ist zumindest bislang nach holprigem Start durchaus geglückt. Negativ ins Gewicht fielen Schlagzeilen der vermeintlichen Versuche, den Ablauf auf dem Platz mit unsportlichen Mitteln zu beeinflussen. Fragwürdig bleibt aktuell die Anfang Dezember 2018 verkündete Partnerschaft mit einem deutsch-chinesischen Sportvermarkter, welcher auch beim CFC versuchte, mit seinen zweifelhaften Absichten zu landen. Auf den Rängen des kleinen "Friedensstadion" wird aktuell ein Zuspruch von 540 vermeldet, immerhin ein mittlerer Anstieg zu den 490 aus der Vorsaison und den 477 in der Abstiegssaison 2015/2016. Für den bislang größten Andrang an den Stadiontoren sorgte Drittligaabsteiger Erfurt mit 1.099 am 3. Spieltag, gegen den CFC kamen zum Hinspiel 976. Für die VSG Altglienicke interessierten sich am vergangenen Wochenende deren 384. Die Ambitionen für die kommenden Jahre heißen sportlich und wirtschaftlich stabil bleiben in der Regionalliga Nordost, gegen deren geplante Zerschlagung man sich ebenso wehrt wie gegen Vorwürfe der Manipulation von Spielen. Und derzeit spricht kaum etwas für einen solchen Tatbestand.
23. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2018/2019
Sonntag, 03. März 2019, 13:30 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 4.919
Schiedsrichter: Jessen (Berlin)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC VfB Germania Halberstadt
1Tabellenposition8
54
20
2,7
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
27
22
1,2
18 (90,0%)
2 (10,0%)
Siege
Niederlagen
7 (31,8%)
9 (40,9%)
52 : 15
2,6 : 0,8
Tore
Tore pro Spiel
29 : 29
1,3 : 1,3
5:0 gegen ZFC Meuselwitz (A)Höchster Sieg5:0 gegen BFC Dynamo (A)
1:2 gegen Bischofswerdaer FV 08 (A), BFC Dynamo (A)Höchste Niederlage0:4 gegen FC Viktoria 1889 Berlin (A)
s-S-S-n-sDie letzten Spielen-S-s-U-U
keineAktuelle Serien2 Remis in Folge
4 Spiele in Folge ungeschlagen
2 Spiele in Folge ohne Sieg

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele530211:9
Heimspiele21013:3
Auswärtsspiele32018:6
Ligaspiele530211:9
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2006/2007Oberliga Nordost-Süd15. SpieltagChemnitzer FC - VfB Germania Halberstadt2:1 (1:0)
2006/2007Oberliga Nordost-Süd30. SpieltagVfB Germania Halberstadt - Chemnitzer FC2:1 (1:1)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd1. SpieltagChemnitzer FC - VfB Germania Halberstadt1:2 (1:0)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd16. SpieltagVfB Germania Halberstadt - Chemnitzer FC2:3 (1:2)
2018/2019Regionalliga Nordost6. SpieltagVfB Germania Halberstadt - Chemnitzer FC2:4 (2:1)