Spielbericht

Unsere CFC-Damen traten am 5. Spieltag beim Halleschen FC an – dass hier ein schweres Spiel anstand, war von Beginn an klar, dennoch sollten aber dringend Punkte und vor allem endlich ein Erfolgserlebnis her. Was das Team jedoch auf dem Platz zeigte, erinnerte leider stark an das Heimdebakel gegen Gera am vergangenen Wochenende.

Das Heft in die Hand nahmen von der ersten Minute an die Spielerinnen in Rot-Weiß. Schon in den ersten 20 Minuten hätte die Führung an die Saalestädter gehen können, allein Ivonne Hesse im Tor der Himmelblauen oder die Hallenserinnen selbst verhinderten dies. Doch unsere Mädels hielten zu diesem Zeitpunkt noch dagegen und erspielten sich ebenfalls die ein oder andere Möglichkeit. So zum Beispiel Sandra Olma, die nach einem schönen Pass von Carina Linne allerdings an der gegnerischen Torfrau scheiterte (10.). Dass diese Chance nicht genutzt wurde, rächte sich dann sofort in Minute 22. Jana Scheffler tankte sich über die linke Seite ohne größere Probleme durch und vollendete mit einem satten Schuß zur verdienten 1:0-Führung für Halle. Den folgenden Schock auf himmelblau-weißer Seite nutzte Halle eiskalt zum 2:0 nur zwei Minuten später. Lisa Penner netzte nach einer schönen Flanke von rechts abgeklärt ein.
Damit schien nun auch das letzte Aufbäumen und das letzte Fünkchen Hoffnung auf Chemnitzer Seite zerstört. Der erneute Rückschlag hinterließ einen Knacks, von dem sich die Mannschaft nie wieder richtig erholte. Vereinzelt gab es zwar gute Momente, die sich jedoch als Strohfeuer erweisen sollten. Positiv fiel allerdings unter anderem Carina Linne auf, die mit großem Kampfgeist immer wieder versuchte, im Mittelfeld das Spiel ihres Teams anzukurbeln. Oft liefen die Bälle dann aber ins Leere, weil einige Chemnitzerinnen wohl mit dem Spiel schon abgeschlossen hatten. Hohe Bälle wurden meist unüberlegt nach vorn geschlagen, viele Pässe waren zu ungenau. Über die linke Seite lief beim CFC fast nichts, sträflich wurde das Flügelspiel vernachlässigt.
In der 30. Minute dann aber doch die Möglichkeit zum Anschlußtreffer, als Sandy Richter einen tollen Pass von Steffi Göpfert annimmt, sich ein Herz faßt und mit einem sehenswerten Solo auf die gegnerische Torhüterin zuläuft. Ein Tor hätte dieser Einsatz verdient gehabt, aber der Erfolg blieb auch Sandy verwehrt und so ging der Flachschuß leider knapp links am Gehäuse vorbei.
Halle hingegen blieb auf der Erfolgsspur. Schnörkelloses, einsatzfreudiges Spiel, Zweikampfstärke und unbedingter Wille zum Erfolg prägten das Spiel der Gastgeberinnen, immer wieder kam es so zu gefährlichen Momenten im Chemnitzer Strafraum.

Auch in Halbzeit zwei änderte sich an diesem Bild nichts. Chemnitz bemüht, aber fehlende mannschaftliche Geschlossenheit machte hoffnungsvolle Einzelaktionen sofort wieder zunichte. Unsicherheit war den Spielerinnen in Himmelblau anzusehen, kaum motiviertes Nachsetzen nach einem Ballverlust, mangelnde körperbetonte Spielweise und zu viele individuelle Fehler besiegelten schon vor dem folgenden 3:0 für Halle die erneute Niederlage. Carolin Buchwald traf in der 53. Minute, in der 78. Minute war eine erneute Klatsche dann perfekt. Sandy Mann hatte völlig freistehend das runde Leder ins rechte obere Eck zirkeln können.
Unsere Jüngsten sorgten zwar für etwas Belebung nach ihrer Einwechslung, aber es war nur ein Tropfen auf einen mittlerweile sehr heißen Stein. Nach 90 Minuten pfiff Schiedsrichterin Annett Grußer, die mit ihrer Leistung ebenfalls für einigen Gesprächsstoff sorgte, pünktlich ab. Halle ging als verdienter Sieger vom Feld und hätte durchaus höher gewinnen können, was aber zum Glück auch dank einer guten Leistung von unserer Schlussfrau verhindert werden konnte. Unsere Damenmannschaft muss erneut den Blick auf den nächsten Spieltag, diesmal zu Hause gegen den 1. FFV Erfurt, richten, um sich wenigstens einen kleinen Lichtblick am Horizont zu erhalten.

Fazit: Die Fahrt nach Halle darf getrost als herbe Enttäuschung verbucht werden. Denn nicht die zum Teil spielerische Unterlegenheit in dieser Liga treibt den Verantwortlichen den Schweiß auf die Stirn. Vielmehr sind es mangelnder Einsatz und vor allem fehlende mannschaftliche Geschlossenheit, die dafür gesorgt haben, dass Chemnitz die Tabelle mit der roten Laterne anführt.
Alle Mühe ist umsonst, wenn einige Teammitglieder den hohen Stellenwert eines geschlossenen Mannschaftsgefüges nicht erkennen! Am kommenden Sonntag steht erneut eine schwere und wichtige Partie an. Und auch gegen die Erfurter Spielerinnen wird es nicht für dringend benötigte drei Punkte reichen, wenn wieder nur ein Teil der Himmelblauen wirklich alles für den eigenen Verein und das Team gibt...