Spielbericht

Nach einem Drittel der Saison 20 Punkte auf dem Konto, was etwa zwei Drittel der Miete für den Klassenerhalt ausmacht. Wer hätte das gedacht. Aber in der Mannschaft stimmt es derzeit einfach. Natürlich spielen auch die recht gut funktionierenden Abstellungen aus dem Kader der Ersten und die neue DFB-Einsatzregelung eine positive Rolle dabei. Aber auch nicht zuletzt der Stamm der Zweiten hat unter Trainer "Bodo" Heinrich eine sehr gute Entwicklung genommen.
Auch in Dresden wurde der Siegeszug fortgesetzt, und das trotz einiger unschöner Begleitumstände. Schon vor dem Anpfiff kam gewaltige Hektik und gereizte Stimmung auf. Dresden-Nord hatte im Gegensatz zu einem Telefonat am Freitag wenige Minuten vor Anpfiff den Rasenplatz im Jägerpark gesperrt, um trotz blendenden Wetters diesen für die sonntägliche A-Junioren-Bundesligapartie zu "schonen". Man darf unterstellen, dass sich die Vereinsoberen schlicht und ergreifend auf dem gerade Mindestmaße habenden Kunstrasen bessere Chancen ausrechneten. Da dies in dieser Form unzulässig ist, dürfte das ein ordentliches Nachspiel beim Verband haben. Die Nerven des Schiedsrichtergespanns hatten bei diesem Theater anscheinend auch gelitten, denn ich habe noch nie eine derartig fehlerhafte Spielleitung erlebt. Leider mussten zudem Danilo Hänel und Mario Fillinger infolge gegnerischen Foulpiels verletzt ausgewechselt werden.
Mit der ordentlichen Portion Ärger im Bauch ließ es sich gerade richtig Fußball spielen. Schon in der 10. Minute gingen die Himmelbauen durch Danilo Hänel in Führung. Jedoch wurde dieser Treffer nicht gegeben (Abseits - obwohl noch ein Dresdner auf der Torlinie stand???). Sechs Minuten später dann wurde die CFC-Führung durch Ronny Königs sechstes Saisontor gewissermaßen amtlich "anerkannt". Die Chemnitzer waren klar spielbestimmend und das 2:0 ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem Krystian Prymula in der 19. Minute bereits die Chance dazu hatte, verwandelte er 9 Minuten später aus sehr spitzem Winkel von rechts. Die Feierlichkeiten dauerten zu lange, denn im Gegenzug verkürzte der agile Islamotisch auf 1:2. Kurz darauf wäre der alte Abstand fast wiederhergestellt worden, doch Mario Fillingers Kopfball lenkte der Nord-Keeper noch zur Ecke. Doch auch dessen Gegenüber Steffen Süßner bekam nun zunehmend Arbeit. In der 36. Minute standen 2 CFC-Verteidiger plötzlich 3 Dresdenern gegenüber und fast hätte Islamowitsch sein 2. Tor gemacht. Doch Süßer parierte großartig, so auch zweimal in der 39. Minute. Trockener Kommentar im Spiel: "Dafür bin ich da.". Kurz vor der Halbzeit vergab Ronny König noch das 3:1 (45.).
Die Pause war der nächste Aufreger. Während Nord ein 30 Meter entferntes Gebäude verschwand, durften sich CFC und Schiris auf den 250-Meter-Marsch in die Kabine machen. Warum Frau Grußer dann nach einer (!) Minute bereits beim CFC erschien, wird ihr Geheimnis bleiben. Jedenfalls ging es nach zwei Minuten wieder auf den Rückmarsch zum Spiel. Leider musste man mit dem Anpfiff noch geraume Zeit auf die bei ihrem "langen" Weg verspäteten Dresdener warten. Dafür hatte es dann die Dame in Grün mit dem Anpfiff so eilig, dass es auch nicht störte, dass sich noch ein Nordler zehn Meter in der Chemnitzer Hälfte befand. Es wäre sicher interessant geworden, wenn der den Ball erhalten hätte...
Aber abgehakt, es begann jetzt die ruppige Phase. Danilo Hänel wurde kurz vor dem Strafraum gelegt, aber der Pfiff blieb aus (55.) Kurz darauf musste er nach einem weiteren Foul raus (61.). Mario Fillinger erwischte es zwei Minuten später mit einem üblen Tritt von hinten. In dieser Hektik war es gut, dass Prymula auf 3:1 erhöht hatte und somit wie bei seinem ersten Debüt in der Zweiten vor anderthalb Jahren einen Doppelpack erzielte. Dresden-Nord erarbeitete sich noch einige gute Chancen, die die sicher stehende Abwehr - inclusive Mittelfeld - vereiteln konnte (Strathe nach einer Ecke, 69.; Simic, 79.). Als krönenden Abschluss köpfte Mike Baumann kurz vor Ende noch nach einer Ecke das 1:4. Ein auch in dieser Höhe absolut verdienter Sieg.
Bereits am Freitag - um 14 Uhr - empfängt der CFC II die Mannschaft des VfB Zittau.