Spielbericht

Die Himmelblauen haben ihr Heimspiel gegen Aufstiegsaspirant Energie Cottbus trotz eines verheißungsvollen Auftakts am Ende deutlich mit 1:4 verloren. Für die Tiffert-Elf ist es die erste Niederlage nach vier Spielen.

Ein fieser Virus sorgte vor der Partie für Sorgenfalten beim CFC-Coach. Mit Tobias Müller, Dejan Bozic, Leon Damer und Niclas Erlbeck fielen gleich vier Stammkräfte und Leistungsträger dem Virus zum Opfer. Dafür rutschten Stanley Keller, Niclas Walther, Lukas Stagge und Robert Koch in die Startelf. Auf Seiten der Cottbusser stand mit Dominik Pelivan ein ehemaliger CFC-Kicker in der ersten Elf.

6.373 Zuschauer, darunter über 1000 aus Cottbus, bildeten einen angemessenen optischen und akustischen Rahmen für diesen Ostklassiker. Beide Fangruppen sorgten vor Spielbeginn für eine optische Untermalung der Partie: Cottbus zeigte zwei Blockfahnen und die Fans unterteilten den Block in den rot-weissen Vereinsfarben. An der Südkurve hingen blaue und weisse Banner und zu Spielbeginn wurden Papierrollen geworfen. Zu Beginn der zweiten Hälfte gab's dann noch von beiden Fanlagern die mittlerweile aus vielen deutschen Stadien bekannten Proteste gegen Investoren in der DFL.

Beide Teams begannen die Partie ohne taktische Geplänkel und gaben sofort Vollgas. Nur vier Minuten waren gespielt, da ging das erste Raunen durchs Rund. Einen Stockfehler von Felix Müller nutzte Energies Winterneuzugang Pronichev, der von der Strafraumgrenze abzog. Der rechte Pfosten rettete für Wunsch. Glück gehabt! Auf der Gegenseite tankte sich Mensah über die linke Seite durch, wackelte Putze aus und flankte nach innen. Dort stand Keller goldrichtig, hielt den Schädel hin - 1:0 für den CFC nach acht Minuten. Was für ein fulminanter Auftakt. Weiter ging die wilde Fahrt, diesmal allerdings auf Cottbusser Seite. Bretschneider über links - seine flache Hereingabe drosch Krauß - mutterseelen alleingelassen - unter die Latte. Der Ausgleich nach einer Viertelstunde!
Dann wieder die Himmelblauen mit Mensah, der mit einem Schuss im Strafraum Bethke zu einer Glanzparade zwang (19.). Der Abpraller landete beim stark aufspielenden Lihsek, doch dem Mittelfeldspieler versprang die Kugel. Nur eine Minute später hätte Slamar eine scharfe Hereingabe beinahe im eigenen Tor versenkt. Mensah wußte in diesen Minuten zu gefallen, nur manchmal probierte der 23jährige es mit dem einen oder anderen Haken zuviel.
Dass die Cottbusser mit der Verpflichtung von Matthias Krauß im Winter aus Jena alles richtig gemacht haben, zeigte sich erneut nach einer halben Stunde. Da zog Krauß in Robben-Manier von der rechten Seite nach innen und haute das Leder zur Cottbusser Führung in den Knick. Wunsch war in dem Moment ohne Chance. Sieben Minuten später wurde ein Ausflug des CFC-Keepers gnadenlos bestraft. Wunsch kam aus dem Strafraum, allerdings versprang ihm dabei der Ball, was Cottbus-Angreifer Thiele mit Schlenzer über den zurückeilenden Keeper ins Tor ausnutzte. CFC 1 Cottbus 3! So ging es auch in die Kabine. Der CFC hatte gut gegengehalten, die Cottbusser ihre Chancen und die Abwehrfehler des CFC aber gnadenlos genutzt.

Das 1:3 vor der Pause hatte dem Club sichtlich den Stecker gezogen. Cottbus, mit der Führung im Rücken, spielte die Partie nun routiniert herunter. Einen Schuß von Krauß in der 50. Minute konnte Wunsch spektakulär parieren, als er den Ball über die Latte lenkte. Zehn Minuten später verpaßte Thiele per Kopf bzw. Schulter den vierten Cottbusser Treffer. Und der CFC? Der kam nur noch einmal gefährlich vor`s Tor von Bethke. Einen sehenswerten Doppelpaß zwischen Lihsek und Mensah setzte Lihsek am Ende knapp neben das Tor (78.). Zehn Minuten vor Schluß parierte Wunsch einen Schuß von Krauß zur Ecke. In der Nachspielzeit sah der junge CFC-Keeper dann nochmal schlecht aus. Einen Freistoß des eingewechselten Oesterhelweg konnte Wunsch nur abklatschen, Pronichev sagte danke und staubte zum 1:4 ab.

Fazit: Phasenweise sah das ganz gut aus, was der ersatzgeschwächte CFC gegen Cottbus anbot. Am Ende nutzte Energie die Schwächen von Keeper Wunsch und der CFC-Hintermannschaft gnadenlos aus und hatte mit Maximilian Krauß den Mann des Spiels in seinen Reihen. Das Spiel zeigte auch, dass die lange verletzten Walther, Reutter oder Roscher noch ihre Zeit brauchen werden, um wieder in Normalform zu kommen. Aufgrund der Tabellensituation ist die Niederlage gegen einen Aufstiegskandidaten am Ende aber zu verschmerzen.

Wertung: 3,0

Bester Himmelblauer: Lihsek