Ostersonntag, ein Spiel zwischen zwei Mannschaften die katastrophal in die Saison gestartet waren und nun im letzten Saisondrittel eine Partie im Niemandsland der Tabelle austragen sollten. Das klingt eher nach Tristesse und Langeweile.
Es wurde alles andere als das und das hatte gleich mehrere Gründe.
Der Verein hatte seit mehreren Wochen Werbung für dieses traditionelle Sachsenderby zwischen dem CFC und dem FSV Zwickau gemacht. Ambitionierte 10.000 Zuschauer waren das erklärte Ziel - es wurden am Ende sogar 10.301, darunter ca. 2000 Anhänger der Schwäne. Für die wurde die gesamte Nordkurve geöffnet.
Die, die gekommen waren durften gleich zu Beginn einen Gänsehaut-Moment miterleben. Chris Löwe, 34jährige Vereinslegende, wurde als Fußballer verabschiedet. Um fast im gleichen Atemzug als neuer Sportdirektor (und damit Nachfolger von Arnold) ab August bekannt gegeben zu werden. Ende und Neuanfang - wie passend zu Ostern.
Die Südkurve präsentierte eine Choreo zu Ehren Erwin Helmchens, dem Rekordtorjäger des PSV Chemnitz in den 30er Jahren. Der mehr Tore erzielte als ein gewisser Christiano Ronaldo. Und so blickte CR7 ehrfurchtsvoll auf das überlebensgroße Konterfei vom Chemnitzer Erwin. Stark gemacht!
Es war also alles angerichtet für ein spektakuläres Sachsenderby. Und das Spiel sollte halten, was es versprach.
Die Gäste zeigten von Beginn an, dass sie gewillt waren, die Schmach der 1:2-Heimpleite in der Hinrunde wieder gutzumachen. Zwickau attackierte früh und tief in der himmelblauen Hälfte. Generell ging es "gut zur Sache" - Bezirksderby eben. Schiri Albert pfiff sehr großzügig, auf beiden Seiten, was dem Spielfluß zugute kam. Albert fiel auch meist nicht auf die Schauspieleinlagen von Zwickaus Dobruna rein, der mit seiner Fallsucht das Chemnitzer Publikum erzürnte.
Es dauerte 20 Minuten bis zum ersten Abschluss. Den hatte der wieder einmal bestens aufgelegte Reutter, der aus kurzem Winkel an Zwickaus Keeper Leneis scheiterte. Damit war der Startschuß für eine wilde erste Hälfte gelegt. Damer hatte das erste dicke Brett für den Club, als er einen verunglückten Abschlag von Leneis aufnahm und das Leder jedoch am Kasten vorbeischlenzte. Im Gegenzug ging eine flache Hereingabe von Zwickau in den Chemnitzer Strafraum an Freund und Feind vorbei (27.). Der CFC war jetzt am Drücker und nur zwei Zeigerumdrehungen später köpfte Eppendorfer eine Damer-Ecke Richtung Tor wo ein Zwickauer am Pfosten den Einschlag gerade noch so verhindern konnte.
Wiederum nur zwei Minuten später belohnte sich der Club für seine Drangphase. Wieder ging eine Damer-Ecke voraus, die Müller in die Mitte köpfte, wo Bozic mit einem sensationellen Fallrückzieher das Runde ins Eckige beförderte. Ein Tor wie ein Gemälde! Chemnitz EINS, Zettis NULL!
Dann war wieder Zwickau am Zug. Konter Zwickau und plötzlich stand Martens halbrechts allein vor Wunsch, semmelte das Leder jedoch am langen Pfosten vorbei. Dann konnte Wunsch einen Schuß von Schlüsselburg nur abklatschen, Eppendorfer spielte zu Wunsch zurück. Der nahm die Kugel auf. Pfiff! Unerlaubter Rückpass! Indirekter Freistoß Zwickau im Strafraum, nur fünf Meter vom Tor entfernt. Doch Mensah warf sich in den Schuß von Dobruna und der Ball ging über den Kasten. Glück gehabt!
Die darauffolgende Ecke von Zwickau kam kreuzgefährlich, gleich zweimal konnte Wunsch in dieser Situation Kopfbälle der Roten abwehren. Aufatmen. Statt Ausgleich für Zwickau schlug der Club zum zweiten mal eiskalt zu. Mensah hatte den Angriff eingeleitet und Lihsek abgeschlossen. Den Schuss von Lihsek konnte Zwickaus Keeper nur nach vorne abwehren wo Bozic sich nicht zweimal bitten liess und zum 2:0 abstaubte. Ampadu verpaßte in der Nachspielzeit der ersten Hälte aus spitzem Winkel nur knapp den dritten Chemnitzer Treffer.
So aufregend die erste Hälfte war, so weitgehend ruhig verliefen die zweiten 45 Minuten. Zumindest was die Zahl der Torchancen angeht. Da konnte der Chronist nur noch eine Chance für Zwickau durch Somnitz, gleich zu Beginn der zweiten Hälfte, notieren. Auch die Himmelblauen vergaben noch einen Hochkaräter bei einem Konter in der 87. Minute durch Stagge: Schuss ans Außennetz. Ansonsten spielte sich das Geschehen weitgehend zwischen den Strafräumen ab. Wobei weiterhin Pfeffer im Derby war. So tauschten Zwickaus Torjäger Zimmermann und Jan Koch Liebesgrüße aus, wobei Zimmermann für ein Revanchefoul gelb sah. Nach vier Minuten Nachspielzeit war Schluss auf der Fischerwiese und der CFC erneut - wie schon im Hinspiel -
Derbysieger!
Fazit: Wenn man sich den Ostersonntag vorher hätte ausmalen können, dann wäre er genau so ausgefallen. Geiles, hitziges, intensives und erfolgreiches Derby. Über 10.000 Zuschauer. Schicke Choreo und die tolle Nachricht von Chris. Und selbst das Wetter hat gestimmt.
Der Verein hatte seit mehreren Wochen Werbung für dieses traditionelle Sachsenderby zwischen dem CFC und dem FSV Zwickau gemacht. Ambitionierte 10.000 Zuschauer waren das erklärte Ziel - es wurden am Ende sogar 10.301, darunter ca. 2000 Anhänger der Schwäne. Für die wurde die gesamte Nordkurve geöffnet.
Die darauffolgende Ecke von Zwickau kam kreuzgefährlich, gleich zweimal konnte Wunsch in dieser Situation Kopfbälle der Roten abwehren. Aufatmen. Statt Ausgleich für Zwickau schlug der Club zum zweiten mal eiskalt zu. Mensah hatte den Angriff eingeleitet und Lihsek abgeschlossen. Den Schuss von Lihsek konnte Zwickaus Keeper nur nach vorne abwehren wo Bozic sich nicht zweimal bitten liess und zum 2:0 abstaubte. Ampadu verpaßte in der Nachspielzeit der ersten Hälte aus spitzem Winkel nur knapp den dritten Chemnitzer Treffer.