Vorbericht

Achtelfinale - Sachsenpokal - Saison 2018/2019
FC 1910 Lößnitz
FC 1910 Lößnitz
2:4
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Comeback des CFC im Stadion an der B 169 …

von Timo Görner

… mit einem komischen Beigeschmack nach knapp 2 ½ Jahren. Statt das große Derby möglichst auf Zweitliga-Level zu spielen, reist der CFC als Viertligist zum Duell gegen einen Landesligisten. Die Diskrepanz zwischen Ambitionen und den vorhandenen Ressourcen ist ein Grund, dass dem Club am Mittwoch durchaus eine gewisse Häme einheimischer Zuschauer entgegenschlagen dürfte.

Kleiner Rückblick in die Geschichte unseres Gegners:

1910 wie man unschwer errät wurde der heutige FC 1910 Lößnitz gegründet und spielte in Westsachsen keine schlechte Rolle. 1945 wurde die Struktur und Name auch hier umgekrempelt, fortan trat man unter "Betriebssportgemeinschaft Motor Lößnitz" auf und bewegte sich bis 1978 auf der Ebene der Kreisklasse. In der DDR damals die 5. und 6. Liga. 1978 sollte der erstmalige Aufstieg in die Bezirksliga Karl-Marx-Stadt gelingen und die Lößnitzer waren bis 1990 sogar drittklassig. In der neuen Bundesrepublik wurde aus der BSG Motor der SV 1847 Lößnitz, vorerst ansässig in der neuen Bezirksliga Chemnitz als 6. Etage. 1993 wurde der alte FC 1910 dann wiederbelebt. 2002 der Abstieg in die Bezirksklasse mit dem sofortigen Wiederaufstieg 2003, 2016 schließlich der Sprung in die Landesliga als Staffelsieger der Landesklasse West. In den bisherigen 2 Spielzeiten belegten die Rot-Weißen dann die Plätze 12 und zuletzt 4.

Die vergangene Saison unseres Gegners:

In der zweiten Spielzeit nach dem Aufstieg 2016 gelang mit Rang 4 ein satter Sprung nach oben um gleich 8 Ränge. Grundlage für das sehr gute Abschneiden war zweifellos die Heimstärke, hier war lediglich Oberliga-Aufsteiger VfL Hohenstein-Ernstthal etwas besser. 10 der 14 Heimspiele wurden gewonnen, nur 2 verloren. 38:14 Treffer waren hier zudem die zweitbeste Offensive der Liga auf eigenem Platz. Auf Reisen lief es nicht so gut, war der Saldo mit 3-6-5 im negativen Bereich. Der Auftakt ging daneben, in Markranstädt wurde mit 2:3 verloren. 8 Spiele in Folge ohne Niederlage schlossen sich an, in Lößnitz wurden dabei 4 torreiche Siege gegen BSC Rapid Chemnitz (5:0), SV Lipsia Eutritzsch (4:2), die BSG Stahl Riesa (5:0) und den Großenhainer FV 90 (4:0) verbucht. Grimma (0:3) beendete die Serie in Runde 10. Bis zur Winterpause holten die Westsachsen noch mal starke 12 Zähler, gaben lediglich das Gastspiel in Hohenstein-Ernstthal (1:2) knapp verloren. Zwei Sieglosserien zu Beginn der Frühjahrsrunde mit 4 Remis und gegen Ende mit 3 Niederlagen sollten dann eine noch bessere Platzierung kosten. Dafür konnte der Staffelsieger zum letzten Heimspiel (1:0) noch mal geschlagen werden. Am Ende konnten 47 Punkte als 4. vermeldet werden, wurden 56:36 Treffer gezeitigt. 12 Punkte fehlten zum Liga-Champion. Im Sachsenpokal war im Achtelfinale Endstation beim FSV Oderwitz 02 aus der eine Etage tieferen Landesklasse Ost mit 4:5 n. E.

Der Trainer:

Ist kein Unbekannter mit René Klingbeil (37). 1998 ging es aus der Jugend des BFC Dynamo nach Mönchengladbach zur A-Jugend und U23. Danach zum Hamburger SV bis Norwegen zu Viking Stavanger und weiter zum großen Nachbarn sowie bis Juli 2017 zum Karrierende nach Jena mit dem Aufstieg in die 3. Liga. In der Laufbahn stehen 51 Spiele in der 1. Bundesliga für die Hamburger und 149 in Liga 2 für die Lila-Weißen. Er ist seit Beginn der Vorsaison der Chef der 1. Mannschaft, die Bilanz: 42 Spiele – 23 Siege – 8 Remis – 11 Niederlagen bei 98:56 Toren.

Die aktuelle Saison:

Verläuft ambivalent zur letzten Spielzeit, denn aktuell läuft es auswärts besser als im eigenen Stadion, wo zuletzt gleich 2 Pleiten in Folge kassiert wurden. Dennoch kann aktuell Rang 4 vermeldet werden. Der Start optimal gegen den VfL Pirna-Copitz (3:0), was die Heimstärke des Vorjahres umgehend bestätigte. Nach 4 Spieltagen durfte sich über eine reine Weste gefreut werden, waren alle 4 Begegnungen siegreich verlaufen. Auf Reisen wurden Siege in Taucha bei Leipzig (4:0) und Niesky (2:1) gefeiert, in Lößnitz Germania Mittweida 3:0 abgefertigt. Seitdem ist Sand im Getriebe, wurden in den 5 Begegnungen danach 3 Schlappen kassiert und überraschend beide Heimpartien gegen Olbernhau (1:2) und Großenhain (2:3) abgegeben. In der Generalprobe für den Mittwoch erreichten die Klingbeil-Kicker beim FSV Neusalza-Spremberg am Sonntag ein 2:2, dabei glich Stürmer Karsten Werneke zweimal den Rückstand aus. Aus Rang 1 wurde Platz 4 mit 6 Punkten zum SV Einheit Kamenz als aktuellem Spitzenreiter, den man nach dem CFC empfängt. Im Sachsenpokal stehen die Rot-Weißen in dieser Runde nach Siegen in Runde 1 gegen den SSV Markranstädt (6:2), dem 3:0 folgend beim Landesklassen-Team FSV Motor Marienberg sowie dem 4:2 n. V. gegen Ligarivale SG Taucha 99.

Die bisherige Bilanz gegen den FC 1910 Lößnitz:

Es ist die erste Begegnung beider Mannschaften.

Die Mannschaft:

Hat 3 durchaus bekannte Namen in seinen Reihen, 12 Akteure stammen aus dem Nachwuchs des lila-weißen Nachbarn. Im Tor kamen Patrick Hettwer (24) und Robin Köpsel (28) zum Einsatz, zuletzt war Köpsel Nr. 1. Daneben stehen dem Trainerstab noch Routinier Maik Riedel (38) und Toni Müller (28) zur Verfügung. Die Abwehr sieht Sebastian Frenzel (30), Tom Wessel (18), Marcel Trehkopf (36), Danny Troschke (31) und Martin Sprunk (25) als die wichtigsten Spieler. Trehkopf, nicht zu verwechseln mit seinem Bruder Rene, bringt die Erfahrung aus Stationen Cottbus, Halle, Schweinfurth, Bayreuth und Zwickau mit. 2016 der Wechsel aus der II. der "Schwäne" zum FCL. Danny Troschke stammt aus der CFC-Jugend, schaffte 2005 den Sprung in die 1. Mannschaft. 2008 ging es zum FSV Zwickau, den er 2015 Richtung Aue verließ, von wo es wie Trehkopf zur FSV II ging. 2015 dann schließlich der Gang ein paar km weiter zum FC 1910. Im Mittelfeld findet man mit Marco Wölfel (32) das nächste bekannte Gesicht aus unseren Reihen, dazu kommen Marcel Becher (21), Phillip Wanzek (18) und als Eckpfeiler Philip Hauck (25), der 4 Tore markierte. Er ging 2009 mit entsprechenden Zielen nach Wolfsburg, durchlief dort die U17 bis zur U23. Schaffte aber nicht den Durchbruch und kehrte 2013 zurück. 2014 die Berufung in die 1. Mannschaft, Bilanz: 4 Kurzeinsätze in der 2. Bundesliga. Auch der Wechsel zu Regionalligist TSV Steinbach Haiger war kein Fortschritt. Sommer 2016 zog es ihn nach Lößnitz. Im Angriff macht mit Cedric Graf (18) ein "Jungspund" von sich reden mit 5 Treffern, erzielt in 2 Begegnungen mit "Dreierpack" gegen Mittweida. Dahinter kommen Karsten Werneke (28/3), Tony Thiam (22/1), Max Prügner (20). Bemerkenswert, dass einige junge Akteure bereits feste Größen sind, geführt von den "alten Hasen" Trehkopf, Troschke, Wölfel.

Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

In der Abwehr muss Kevin Schreiber (25) seit Mitte Mai pausieren, zog sich einen Kreuzbandriss zu.

Das Umfeld:

Heimstätte des FCL ist das "Stadion Talstraße" im Osten der rund 8.350 zählenden Kleinstadt mit 6.812 in Lößnitz selber und dem Rest in den mittlerweile dazugehörenden Gemeinden wie Affalter. Neben dem FCL trägt hier die U17 des benachbarten Zweitligisten seine Heimspiele aus. Für das Pokalspiel gegen den CFC fand die Anlage wie erwartet so keine Genehmigung, somit geht es nun in die lediglich 3,5 km entfernte Spielstätte des besagten Vereins. Aktuell liegt der Schnitt in den Heimspielen der Landesliga Sachsen bei 130, den besten Zuspruch verzeichnete man gegen den SV Olbernhau mit 181 zahlenden Fußballfreunden. Großenhain wollten zum letzten Heimmatch vor dem Pokalspiel 120 sehen. Für den Mittwoch wurden 1.800 Tickets von unserer Seite geordert, auf Seiten der Heimzuschauer wurde Block M1 bereits voll gebucht und im M2 2/3 der Tickets verkauft. Mit 3.500 Zuschauern insgesamt darf wohl gerechnet werden.
Achtelfinale - Sachsenpokal - Saison 2018/2019
Mittwoch, 31. Oktober 2018, 13:30 Uhr
Erzgebirgsstadion, A**
Zuschauer: 3.450
Schiedsrichter: Seidl (Langenbernsdorf)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0